Neutouren waren im März keine Mangelware, darunter einige neue Wege, die Ihr auf gar keinen Fall verpassen dürft. Schwerpunktmäßig hat Hendrik dabei seine Hand und seine Bosch im Spiel gehabt, denn er hat dort weiter gemacht, wo er im Februar aufgehört hat. Nachdem er den rechten Teil vom Kraftklub verarztet hatte ging es nahtlos im linken Teil von Rammstein weiter, wo er fünf weitere bestens abgesicherte Genusswege im wahrsten Sinne des Wortes ausgegraben hat. Gleich links der Wutzehund geht es mit der Piazprinzessin VII- los, die kniffligste der neuen Kreationen mit einer nicht ganz trivialen Passage in der Verschneidung ab dem dritten Haken- der Name der Route verrät, was gebacken ist. Rechts daneben folgen Kontaktverbot VI und 3. Welle VI-, beide bieten homogene Kletterei bei bester Absicherung, das gilt auch für die Lockerung V rechts davon. Wer es etwas kniffliger mag, der wählt die rechte Ausstiegsvariante der Lockerung, eine kurze Stelle in einer Verschneidung mach aus dem Genuss Ver einen VIer. Die letzte Route im Reigen ist die Verschärfung VII- und wie schon bei der Piazprinzessin ist es auch hier die Verschneidung im oberen Teil der Route, die Eure volle Aufmerksamkeit beansprucht. Mit diesen Routen und den Linien im Kraftklub hat Hendrik dafür gesorgt, dass auf engstem Raum ein ideales Angebot an Touren für die ersten Vorstiegsversuche sowie für die ersten Schritte im Basalt besteht. Und wer mit diesen Routen durch ist, der kann gleich rechts mit den etwas anspruchsvolleren Routen von Andreas weiter machen. Wer es dann ausreizen möchte, der kann sich an Markus Köhlers Stufen VIII- zwischen EAER 10 und der EV zur EAER 11 probieren. Gleich über dem ersten Haken kommt der On-sight-Killer, der Riss der EV rechts der Kante ist selbstredend OFF, also immer schön strack den Pfeiler hoch und darüber staunen wie beweglich doch die Hüftgelenke sein können und wie viel Reichweite plötzlich frei gemacht werden kann, um das rettende Leistchen zu erreichen.
Dass an der Großen Wand einiges passiert ist dürfte inzwischen jedem aufgefallen sein. Aber nicht nur in der Horizontalen wurde schwer geackert, in der Vertikalen hat Andreas ebenfalls nichts anbrennen lassen und insbesondere im Amphitheater und im Sektor Bauernfänger einige Routen saniert (Wühlmaus und deren DE zB), neue Haken in den tiefer gelegten Wandbereichen gesetzt (Schuppe links der Zampano) und auch für ein paar neue Wege gesorgt. Dazu gehören zwei neue Einstiegsvarianten für die Via Theresa rechts von deren Originaleinstieg und eine EV für Im Zugzwang rechts von deren Einstiegsriss. Neu hinzugekommen ist die EAER 94 VI, eine tolle Kantenkletterei rechts der Via Theresa, die von unten ganz schön tricky aussieht, sich dann aber gut auflöst und nur vom letzten Haken zum Umlenker pfiffiges Klettern abverlangt. Klasse Linie mit toller Kletterei.
Die Jump up the Pam bekam von Andreas eine Ausstiegsvariante VI+, die vom fünften Haken der Jump up linkshaltend eine kurze Verschneidung benutzt. Nicht ganz ohne das Teil, insbesondere der Ausstieg auf den Absatz beim Umlenker.
Zwischen Hangmans Rest und der Verschneidung links der Zampano hat Andreas noch Platz für eine weitere Linie gefunden, deren erste Begehung auf das Konto von Holger Koch geht. Zwar müsst Ihr in der Route etwas aufpassen, dass Ihr nicht in die benachbarten Routen hineinfingert, doch dort, wo es darauf ankommt, ist Ehre, wem Ehre gebührt VII+ recht eigenständig. Insbesondere die Einstiegswand bis über den dritten Haken hinweg wird Euer on-sight Niveau einleveln, es folgt dann eine knifflige Platte, die möglichst direkt genommen werden sollte, dann ein kurze Kante und ausgestiegen wird via der Verschneidung links der Zampano.
Im Hexenkessel hat Miriam Preis mit Die Wilde Hilde VII links der Blurry ihre erste Route im Gebiet abgeliefert. Nette und kurze Kantenkletterei wird geboten, ausspreizen in die Verschneidung der Blurry is a big NONO und die Crux der Route ist für Kurze den dritten Haken zu klinken, da kann eine chicken extension Abhilfe schaffen, für den Rest die Passage vom dritten Haken zum Umlenker.
Lange Zeit herrschte in der Krypta andächtige Stille, doch mit der Begehung der Vergatterung VIII- links vom Eiszapfen und Swens L´angle Salamandre VII+ rechts der BOB könnte sich das ändern. In der Vergatterung wird lohnende Kantenkletterei geboten, die vom dritten Haken zum Umlenker nicht ganz trivial daher kommt, Swens Route bietet kondensiertes Kantenklatschen auf der Kurzstrecke, für beide Route lohnt ein kurzer Besuch des Sektors allemal. Das gilt weniger für den Gesägten Riss V- links der Hände Hoch, eine kurze Risskletterei mit ein paar guten Handklemmern und garniert mit leicht knackenden Blöcken sind kein Aushängeschild für diese kurze Tour.
Ebenfalls kurz und ohne Aushängeschild die In limbo VII an einer auffälligen Kante ein paar Meter links der Crack Baby im Sektor Daumen/Kottenheim. Nach ein paar Metern an knackenden Rissspuren und dürftigen placements geht es ungesichert die Kante hinauf, die Cruxpassage auf den Absatz unter dem Umlenker weit genug über den fragwürdigen Sicherungen, dass der Abgang unweigerlich in den Blöcken endet. Eher was für head point Liebhaber, wobei die Schlüsselpassage sehr interessante Kletterei bietet – also doch ein kleines Aushängeschild.
Zum Abschluss noch eine wichtige Info für alle, die jederzeit über die News und die Neurouten im Gebiet auf dem Laufenden bleiben wollen. Einigen wird vielleicht aufgefallen sein, dass der der RSS Feed für eine Weile nicht funktioniert hat, der Fehler wurde von Rainer behoben und gleichzeitig hat er neben dem Feed für die News noch einen weiteren Feed angelegt, der Euch über die neuesten Routen im Gebiet informiert. Keine schlechte Sache bei der beachtlichen Anzahl von Neutouren in der vergangenen Zeit, merci Rainer.