…, die wurden im Juni gebacken, zumindest in Sachen Neutouren im Gebiet, zu den fetten Braten aus der Röhre komme ich am Ende der News.
So sind Tom und Manuela Ihrer Linie treu geblieben und haben mit der Via Catrachos II einen weiteren Bollerschuhweg erschlossen, der sich über ein paar Blöcke hart an der Grenze zum Gehgelände durch eine etwas steilere Schutthalde bewegt. Etwa 15 links der Crazy Aps Wand geht es über eine Blockhalde zum Einstieg, der Übergang aus den Blöcken zur Tour ist fließend, der Routenname ist zum Glück angeschrieben und einen Umlenker hat das gute Stück auch.
Einen Steinwurf weg von der Tour dann im Zeckenloch die Remember Nideggen VIII von Julian, die überraschend batzige Kantenkletterei am Pfeiler zwischen der Stipfel Gürmer und Pints of Guinness make you strong bietet und als Bonus noch eine schöne Wandpassage im oberen Teil der Route in petto hat. Ein lohnender Neuzugang im Sektor. Und wenn Ihr schon im Sektor seid, dann hängt noch die Hallo Kurt VII dran, die strack die Wand zwischen Geodät und Schnick-Schnack-Easy hochgeht und ab vom letzten Haken weg ein paar knifflige Züge in petto hat.
Noch eine Spur batziger kommt die boulderlastige Kletterei der Ox vorm Berg VIII+ von Sebastian Memmel im Sektor Rammstein daher. Auf der Kurzstrecke nimmt sie den leicht abdrängenden Pfeiler links der EAER 12 frontal und für die windigen Aufleger in der Tour können kühle Temperaturen nur von Vorteil sein.
Kurz und giftig auch Swens Ladigrivo dereka amsta VII+ am Försterwändchen rechts der KSP, mitten durch die Platte mit einer feinen Rissspur geht es hoch, die wenigsten werden mit dem Risslein etwas anfangen können, also heißt es kleine Leistchen ziehen, doch für alle gilt was der Tourennamen verklausuliert verkündet – “Lass die Griffel von der rechten Kante am Start”.
Im Land der Rückeberger VI+ von Stefan Hoose geht’s rechts der Full house an der Reeling etwas gemäßigter zur Sache, sitzen die ersten Züge in der Verschneidung, dann geht es mit Übersicht und guter Spreizarbeit entspannt und bestens gesichert weiter bis zum Umlenker.
Entspannung ist weniger in Maximilian Meyers Amerikanischer Kühlschrank VII+ rechts vom Souvenirjäger in der Zwischenwelt angesagt – eher full on Körperspannung. Kurze Kantenkletterei mit einer finalen Kantenklatscherei zum Umlenker ist hier angesagt, für die eine Trainingssession mit bear hugs am namensgebenden Gefriergerät durchaus sinnvoll erscheint. Klasse action auf der Kurzstrecke.
Zu guter Letzt noch eine kleine Korrektur zur Bewertung der Ratweazel am Hailyturm, da hat sich Marco bei der Bewertung etwas vertan – mit VII- kommt diese EV zur Catweazel hin.
Nun zu den fetten Braten aus der Hitzeröhre des Monats, ein paar Wiederholungen, die sich sehen lassen können:
Bereits Ende Mai gelang Simon Fluck die längst überfällige 2. Begehung der 2011 erstbegangenen Das Geräusch ziehender Wolken in der Music Hall. Simon, gut auf diese boulderlastige Kantennummer eingestellt durch seine Begehung der Rammstein Ende April, konnte noch von halbwegs brauchbaren Temperaturen profitieren, die in dieser Linie den buzz kill ausmachen.
Auch in der Music Hall und dann gleich im Doppelpack sah das Strukturdefizit zwei seltene Wiederholungen. Simon und Alex Preis gelang, bei nun nicht so tollen Bedingungen, der Durchstieg dieser grenzwertigen Wandkletterei aus dem Jahre 2001, die bis dato meines Wissens nach maximal zwei oder drei Begehungen gesehen hat. Glückwunsch an beide von meiner Seite – freut mich wie Bolle, dass diese geniale Route wieder einmal Besuch bekommen hat.
Und als wäre das noch nicht genug, hat Alex mit der zweiten Begehung von Der Baphomet im Sektor Norge nochmal fett nachgelegt. Ganze 17 Jahre musste diese nicht nur anspruchsvolle sondern auch mental fordernde Linie darauf warten. Alex, der zur Zeit einen richtig guten Lauf hat, brachte die Begehung bei Temperaturen und Luftfeuchte weit jenseits des Optimums – wir wissen nicht genau, was die Tempelritter mit dem Baphomet so angestellt haben, aber Alex hat ihn ganz klar ritterlich niedergerungen. Two thumbs UP!