Da es lange Zeit recht ruhig im Schwarzen Zirkel war, beginne ich mit Sebastians und Alex Kratochwillas Kreisen, die sie in den Rissen der Nordwand des Sektors gezogen haben. Nach wie vor kann man die Begehungen der Rissklassiker dort an einer Hand abzählen, aber die beiden haben alles gegeben, damit dies nicht mehr lange so bleiben wird. Alex glückte die 3. Begehung des Fliegengottes und des Morphinisten, Sebastian holte sich die 4. Begehung des Morphinisten und überraschte nicht nur sich selbst mit der 2. Begehung der Dies Perniciosus, deren bittere Eröffnungszüge an thin hands schon bei einigen anderen mächtig Haut und tape gefressen haben. Damit haben fast alle Risslinien in diesem Sektor eine Wiederholung bekommen, wurde auch Zeit nach knapp drei Jahren, nur die Hypomochlion steht noch aus, die eigentlich ein ideales Projekt für die heißen Sommertage darstellt also nix wie ran.
Um sich dafür auf zu wärmen, so ganzkörperlich versteht sich, begebt Euch in die von mir begangene Dr. Dralle presume VII+. Dazu habe ich im abdrängenden Einstieg von Michaels Frag nicht so Doof eine riesige Schuppe aus dem Riss geräumt, dabei etwas geschluckt, denn an dem Teil hat man sich generös hochgezogen, und bin dann strack durch den dadurch entstandenen flare nach oben gerobbt, um ein paar, mit ganz kleinen Cams zu sichernde, Züge durch die Wand zum Umlenker zu absolvieren. Nicht der Oberknaller die Tour, aber durchaus interessante Kletterei über ihre gesamte Länge.
Gleiches gilt für meine Einstiegsvariante zu Marcs Edge Bätsch im Lonnenloch. Das Gemoshte Intro beginnt rechts vom Einstieg der Fleury Merogis und bouldert sich durch die kleingriffige Wand zur Crux der Edge Bätsch, die Ihr dann recht angezählt erreicht, ideal für jeden, der die Edge Bätsch zu soft empfindet, mit dem Einstieg übers Gemoshte Intro spürt Ihr die IX- Passage der Edge Bätsch dann so richtig.
Marcs Ausstiegsvariante zur JP Sartre VII+ erfordert einen kühlen Kopf, denn vom vorletzten Haken der JP am Beginn der Ausstiegsverschneidung gilt es eine heikle Plattenstellen nach rechts zu meistern, auf die knackige Wandkletterei an noch knackigeren Schuppen folgt.
Deutlich besser abgesichert könnt Ihr hingegen in Tom Beyers Tigermücke VII- rechts der Sternschnuppe allerbester Wandkletterei frönen, bei der die Crux bereits die diffizile Rechtsquerung über dem ersten Haken ist, danach kommt dann gutgriffige Wandkletterei an einem steilen Pfeiler.
Wer es etwas deftiger mag, der spart sich die Rechtsquerung und steigt strack an der Kante die von mir erst ersprungene Direkte Tigermücke VIII- zum Pfeiler hinauf, deren Crux ein kleiner Dynamo über dem zweiten Haken aus wackliger Position an der Kante darstellt.
Noch sprunggewaltiger kommt Marcs Antistaatique VIII rechts der Pepe daher, bei der Ihr in einer abdrängenden Verschneidung aus leicht klaustrophobischer Position rätseln dürft, wie Ihr am Besten den Henkel an der Kante erreicht, bevor der Knoten in Euren Gedärmen platzt, da Ihr wahrscheinlich andauernd probiert habt den Henkel statisch zu erreichen. Spart Euch die Schmerzen, springt einfach mal ins Ungewisse.
Nicht ins Ungewisse gesprungen, jedoch ins Ungewisse geklettert bin ich bei der ersten Begehung der Mnemosyne VII- links der Geschnuggels an der Försterwand, deren Linie durch eine Kiefer verdeckt wurde und nachdem diese umgestürzt war, zeigte sich ein feine Rißspur, die sich bis auf ein Band verfolgen lies, darüber führt ein schöner Fingerriss zum Umlenker. Im unteren Teil der Route galt es ein paar lose Klamotten dezent zu belasten und das Absichern der Route war ebenfalls nicht ganz ohne, zum Glück entpuppte sich die Kletterei recht gängig. Die gröbsten Teile habe ich im Anschluss ausgeputzt, aber noch immer lauern ein paar lose Schuppen in der Linie, die mit Gespür zu umschiffen sind.
An der Schwarzen Wand, rechts von Ach wie schön ist Panama, hat Dirk Breidbach ganz im Stil des Sektors zwei weitere moderate Routen erschlossen, die unbedingt zu empfehlen sind.
Direkt nach Panama V+ steigt rechts vom Originaleinstieg der Panama durch eine zunächst plattige Wand, dann durch Rissfolgen gerade zum Ausstiegsriss der Panama hinauf, die Route lässt sich mit ein paar Cams gut absichern und fordert nur am Einstieg kurz beherztes Klettern.
Ganz dem Genuss ist die Ey wie fein IV+ rechts davon verschrieben, perfekt abgesichert und immer herzhaft henklig geht es über einen kleinen Überhang die Wand hinauf Spaß pur ist garantiert und beide Routen sind ein gelungener Einstand von Dirk in den Reihen der Erschließer.
Auch mit viel Spaß auf den Backen hat Marc bestimmt den Umlenker der Sich selbst erfüllenden Prophezeiung im Kühlschrank geklinkt, der er recht flott die 3. Begehung verpassen konnte, dabei hat er sicherlich von den reichlich kühlen Temperaturen Anfang des Monats profitieren können und auch er hält X- für den Weg gerechtfertigt.
Und zu guter Letzt ist noch zu vermelden, dass Marc Sebastians TFA an der Music Hall frei geklettert hat, ohne Leitern an den Füßen gilt es dort im oberen VII. Grad ein paar Keile in den Riss zu fummeln und gute Fußarbeit an den Tag zu legen.
Das war eine Menge Holz für den klassischen Urlaubsmonat und abschließen möchte ich die Julinews mit ein paar, wie kann es anders sein, unerfreulichen Takten zum Uhu in Mordor abschließen (siehe oben: Bild der Ettringen-Uhu-Live-WebCam).
Die laue Begründung der SGD Nord für die Verlängerung der Sperrung ist, dass die Jungtiere sich nach der Beringung noch immer in der Nähe des Brutplatzes aufhalten und somit voraussichtlich der Bereich bis 15.8 dicht bleibt. Voraussichtlich bedeutet übrigens im Beamtendeutsch so viel wie es kann durchaus etwas länger dauern. Verbunden war die Begründung mit dem Hinweis, dass illegale Klettereien festgestellt worden sind, natürlich ohne konkret zu werden, aber solche Spielchen kommen halt immer gut.
Am 13.07 hat es beim Lonnenloch ordentlich Ärger gegeben. Anlass war, dass sich der zuständige Forstbeamte vom Forsthaus Bassenheim mächtig über zwei geparkte PKW am Zustieg zum Lonnenloch geärgert hatte. Anstatt es bei einem Hinweis zu belassen, dass in Zukunft an der Straße geparkt werden soll, fuhr er gleich die schweren Geschütze einer Anzeige auf. Dass er sich darüber aufgeregt hat, dass über den Feldweg gefahren worden ist, um am Einsteig zum Lonnenloch zu parken geht aber in Ordnung. Obwohl der Feldweg nicht durch das übliche Verbotszeichen für Privatfahrzeuge gekennzeichnet ist, habe ich schon öfters klar deutlich gemacht, dass es besser ist an der Straße zu parken und die paar Meter zu laufen. So habe ich ihm das klar gemacht und versichert, dass es in Zukunft nicht mehr vorkommen wird. Also noch mal die eindringliche Bitte an Euch, parkt an der Straße und lauft von dort zum Lonnenloch.