Die Ausbeute an neuen Routen war in den letzten beiden Monaten sehr dürftig, von vier neuen Wegen kann ich aus dem ferieninduzieren Sommerloch berichten. Da wäre ua. Swens KSP VIII-/VIII am Försterwändchen, die rechts vom HDG-Gedenkweg auf den ersten Metern sehr boulderlastig daherkommt und am guten Griff über dem zweiten Haken habt Ihr es dann hinter Euch. Wie bei all den Routen in dieser Ecke wird Entscheidungsfreude auf der Kurzstrecke abgefragt, beim Klinken vom zweiten Haken solltet Ihr etwas achtsam sein, bei zuviel ausgezogenem Seil endet der Abgang in Bodennähe.
Eine Superrroute glückte Swen mit Das Ende der Nacht VIII an der Dürener Wand. Beste Kantenkletterei zwischen den Rissen von Total vertan und Pufferzone wird geboten, die vom ersten bis zum letzten Kletterzug vom Feinsten ist. Da fällt dann auch nicht ins Gewicht, dass die Klettterei etwas definiert ist. Um in den vollen Genuss der Schwierigkeit zu kommen sind der Riss und die Pfeilerkante links der Linie off. Ab dem zweiten Haken geht es in der Tour zur Sache und erst am guten Griff unter dem vierten Haken kommt eine willkommene Verschnaufpause. Die ist bitter nötig, denn die Kante zum Umlenker ist ebenfalls nochmals tricky. Eine absolute MUSS-Tour hat Swen da abgeliefert.
Nach diesem Knaller hatte Swen noch ein paar Körner (und Haken) übrig und kletterte die kurze Fearful bealybunny VI+ in der Krypta. Ein paar Meter rechts der BOB könnt Ihr in dieser Tour ein paar stramme Risszüge absolvieren, die leider allzufrüh am Umlenker in knapp fünf Meter Wandhöhe enden – viel mehr bringt das Wändchen nicht und wer die Linie bouldern will, der sollte sich das zweimal überlegen, die Blöcke am Einstieg werden im Falle des Falles bleibende Eindrücke hinterlassen.
Am Affenfels hat Florian Retterath zwischen Le Florett und Schweizer Spreizer noch Platz für einen Weg gefunden. Seine Du mi a VI+ bietet affenfelstypische Genusskletterei im besten Basalt. Die Crux der Route ist das kurze Einstiegswändchen, wer mit einer ordentlichen Reichweite ausgestattet ist hat es hier etwas leichter und wer hier nach rechts in die Le Floret ausbüchst macht es sich etwas leichter. Danach folgt genussvolle Verschneidungskletterei bis zum Umlenker.