Prime time

Die Hammertour des Monats zuerst, denn Andreas hat die Topbedingungen im September gnadenlos ausgenutzt, nach der Öffnung der Grotten sogleich Nägel mit Köpfen gemacht und in der Zweiten Grotte die furiose Dachroute Krieg ich Gerne geklettert. Bei der Linie durchs Dach handelt es sich um eine Variante zum Krieg der Sterne, der nach dem Ausbruch der Kunstgriffe noch keine weitere Begehung gesehen hat. Andreas Linie steigt von links in die Krieg der Sterne ein und ab Dachmitte folgt sie der KDS bis zu deren Umlenker. Da Andreas sehr zurückhaltend war mit einem BV, habe ich ein wenig Bewertungsmathematik betrieben und die Krieg ich Gerne im unteren X. Grad angesiedelt, mal sehen was die Wiederholer dazu sagen.

Ebenfalls von den kühlen Temperaturen profitierend konnte ich im Kühlschrank die mageren Leisten und Aufleger an der Kante links der Izzi Bizzi Spider halten. Bis zum dritten Haken fordert die Rigorosum IX/IX+ anhaltend sehr boulderlastige Züge mit Reichweiteneinlagen, die sich gewaschen haben und die sehr an den unteren Teil vom Brummschädel erinnern, nur eben an viel schlechteren Leisten und Auflegern, solange es trocken bleibt herrscht nach wie vor prime time für diese kantige Angelegenheit.

An der Höllentorwand glückte mir wohl die erste Vorstiegsbegehung der Half Life, eine kurze Route am abdrängenden Pfeiler rechts der Alten Spur, die vor halben Ewigkeiten von Thomas Wille eingebohrt wurde. Die Route stand zwar schon in der Datenbank, inklusive Bewertungsvorschlag und der passenden Kommentare zu den mit Sika zugeschmierten Strukturen. Die Versuche in der Route in Falllinie der Haken oder mit Rechtsschleife haben gezeigt, dass der in der Datenbank verewigte BV nicht ganz passen kann und mein Durchstieg der Route, zunächst links haltend vom ersten Haken und dann wieder rechts zum zweiten Haken, hat gezeigt, dass die Linie recht preiswert für eine einzelstellenlastige VIII+ zu bekommen ist.

Von Dirk Breidbach gibt es eine weitere Erstbegehung an der Schwarzen Wand zu vermelden. Rechts der Ey wie fein hat er mit Anfängerglück IV eine weitere moderate und bestens abgesicherte Wandkletterei eingerichtet, die vielen Freude machen könnte, wenn der gesamte Steinbruch nicht seit Anfang des Monats durch die Besitzer für das Klettern gesperrt worden wäre. Ein Schild an der Schwarzen Wand und ein verschandelnder überlebensgroßer Namenszug auf dem Fels unter dem Schild künden davon. Die DAV Sektion Koblenz bemüht sich um eine Regelung, denn insbesondere am Dachsbau und an der Schwarzen Wand fand diese ideale Ausbildungsbedingungen. Sollte der Steinbruch weiterhin gesperrt bleiben wäre dies ein herber Verlust für Alle, die im Basalt gerne mal genussvoll in super gesicherten Routen klettern möchten.

Genussvoll gesichert könnt Ihr in einer neuen Route links der Le Florett im Lonnenloch klettern. Bestens gesichert zieht dort eine Linie über eine trickreiche Einstiegsplatte in eine kurze knifflige Verschneidung, wer diesen feinen VIer geklettert hat ist mir leider nicht bekannt, auch ein Routennamen existiert noch nicht, aber mit dieser feinen Route gibt es für den Erstbegeher keinen Grund sich zu verstecken.

Dann noch eine Ausstiegsvariante zum Froschkönig in der Zwischenwelt, die Swen im Zuge der Arbeiten an seinem Projekt erstbegangen hat. Die Variante verlässt den Froschkönig an dessen fünften Haken nach links und strebt einen kurzen Riss an, der nach ein paar Metern zum Umlenker führt. Die Hauptschwierigkeiten der Route spielen sich im Froschkönig ab, man spart sich mit der Variante nur den schrägen Piaz im oberen Teil der Agonie, äh sorry, Froschkönig und kommt zum

Umlenker von Swens Projekt im Plattenpanzer links vom Froschkönig, oder doch Agonie?

Was lief sonst noch?

Petje konnte im Lonnenloch die dritte Begehung der Slab City für sich verbuchen und korrigierte die Bewertung nach unten. Bevor ich in die Tasten haue, schlage ich vor, dass wir noch ein paar weitere Begehungen abwarten und dann uns zwischen IX- oder IX entscheiden.

Geändert habe ich die Bewertung der Hard Cut Shots im Kasparek Theater, deren 2. Begehung mir gelang, die ursprüngliche Bewertung mit IX+/X- war wohl den schlechten Bedingungen gezollt, mit denen Marc bei der Erstbegehung zu ringen hatte und wohl auch mit einem Augenzwinkern als Lockmittel für Wiederholungsaspiranten gedacht war. In meinen Augen ist die Route eine solide IX, die in der unteren Hälfte tolle Züge in einer abdrängenden Verschneidung bietet auf die dann ein reichweitenabhängiger Schlüsselzug folgt.

Schwierigkeitsmässig ist die Hard Cut Shots auf Augenhöhe mit der Rammstein Light, deren 2. Begehung mir ebenfalls gelang und diese evidente Kombination bietet gleichermaßen Kletterei vom Feinsten.

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