Daniel Georgi et al. sowie Verena und Nathanael haben in der Arena nach ausgiebigen Putz-, Ausräum- und Grabungsarbeiten einige kurze Routen abgeliefert, unter denen der ein oder andere Weg durchaus empfehlenswerte Kletterei bietet.
Daniel den linken Teil der Südwand frei- und tiefer gelegt, sodass hier vier neue Routen links von Seide+Schwert Platz gefunden haben.
Ganz links ein empfehlenswerter Fingerriss im Vten Grad, der je nach Fingergrösse des Aspiranten entweder am Einstieg oder am Ende des Risses seine Zähne zeigt. Rechts davon bietet Rubbel die Katz IV einen entspannten Verschneidungseinstieg und dann leichte Wandkletterei, etwas deftiger hingegen die Norpish Kotter V+ rechts davon, die eine knifflige Risspassage über dem ersten Haken in petto hat.
Links von Seide+Schwert wartet dann noch mal leichte, in der Ausstiegsverschneidung etwas krümelige Kletterei in der Shantoplinske IV- auf Euch.
In der Südwestecke der Arena waren Verena und Nathanael aktiv, zwischen fissure und der Rampe haben sie einige Stunden geschaufelt und geputzt, was herausgekommen ist kann sich sehen lassen – eine beachtliche Plattform und ganze acht Neutouren.
Der Neutourenreigen startet mit einer knackigen Kantenkletterei rechts der fissure. Thors Hammer VIII+/IX- von Nathanael beginnt mit einer kniffligen rechts ansteigenden Boulderpassage zur Kante, dann geht es strack und anhaltend diffizil die Kante empor, bis sich auf Höhe des dritten Hakens die Lage entspannt. Vorsicht ist beim Klinken des zweiten Hakens geboten, denn hier besteht beim Abgang akute Erdungsgefahr. Etwas leichter wird der ganze Spass, wenn Ihr vom Podest oberhalb des Einstieges der fissure beginnt, so spart Ihr Euch den „Sitzstart“ der Boulderpassage – der zweite Haken will dann aber immer noch geklinkt werden.
Sehr lohnend ist di-fissure VI rechts von Thors Hammer, eine schöne Handrisskletterei in einer Verschneidung, die sich perfekt absichern lässt und trotz der Kürze recht anstrengend ist. Rechts davon kommt Fear+Force VII-, diesmal Fingerrisskletterei, jedoch nicht weniger anstrengend – beide Routen gehen auf das Konto von Nathanael. Block+Crack V rechts der Fear+Force stammt von Verena, ein cruxiger Einstiegsboulder führt unter einen dreckigen Riss, den man sich wahlweise hochschrubben kann oder besser draußen bleibt, damit nicht so viel Staub in die Augen des Sicherungspartners rieselt.
Auch der Wintergarten VII- von Nathanael startet mit einem Boulder und vom Haken zum Umlenker ist es auch noch mal tricky. Hier sind bis zum Haken kleine Cams gefragt, ohne wird es etwas luftig bis zum Ring.
Richtig gut sind die nächsten zwei Routen, mit !Xabbu! VIII- und Ringelnatter VIII- hat Nathanael zwei knackige boulderlastige Touren abgeliefert, wobei die !Xabbu! etwas anhaltender daher kommt, die Ringelnatter brilliert mit einem längenabhängigen und luftigen Einstiegsboulder.
Rechts der Ringelnatter geht es dann in Verenas Kahlan VI wieder gemässigter daher, nach einem nicht zu unterschätzenden Einstieg geht es in schöner Wandkletterei bis zum Umlenker.
Alle Routen erreichen wenn es hoch kommt die 10 Meter Marke, einige darunter könnten gar als highballs durchgehen, aber die Felsqualität ist super und gerade in den schwereren Routen werden interessante Bewegungen geboten, die Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet, wenn Ihr mal wieder in der Arena seid.
Unbedingt zu klettern sind die drei neuen Wege von Hendrik an der Schäferwand, dort hat er links der Rockin is ma bussines mit Das alte Leid VII- eine tolle luftige Kantenkletterei begangen, die am dritten Haken der Rockin die Verschneidung verlässt und in anhaltend windiger Kletterei den auffälligen Pfeiler frontal nimmt.
Links davon bietet die Burn after climbing VI- genussvolle und bestens abgesicherte Verschneidungskletterei und den Vogel schiesst die Rohr frei VII links der Verschneidung ab, die von unten gesehen durch die strukturlose Platte rechts von Vater Schäfers Steigrohr führt, doch in der Platte sind genügend Leisten, dass das Klettervergnügen hier voll gewährleistet ist, inklusive einer interessanten stelle vom 3dritten zum vierten Haken und es versteht sich von selbst, dass das Steigrohr auf keinen Fall zur Fortbewegung, zum Ruhen oder sonst wie genutzt werden darf – also immer schön rechts von dem Teil durch die Platte hoch!!
Zwischen Pussy Riot und H.i.k.P. geht es in der The thing that never WAS IX- deutlich deftiger zur Sache, schon das Einstiegswändchen hat Schlüsselstellencharakter, gefolgt von luftiger Kletterei an einer stumpfen Kante mit ungewöhnlich glattem Basalt, der dafür sorgt, dass über dem 5. Haken eine nicht unbedingt schwierige, aber dafür charakterbildende zweite Crux zu meistern ist. Plan war eigentlich ab dem fünften Haken rechts der Kante durch die Wand zu klettern, das könnte auch gehen, wird nur hufschwer und ist offen für jeden der mag.
Ähnlich lief es in der Chickamauga IX an der Kranwand ab, die ich eigentlich direkt durch die Verschneidung klettern wollte. Aber das ist dann wohl eher ein Einstiegsboulder für unsere Boulderspezialisten, besser gehen die ersten Meter über die rechte Verschneidungskante, ein luftiger Kantenboulder zum ersten Haken, über dem es dann noch mal längenzügig ordentlich zur Sache geht. Insgesamt eine tolle schwere Tour, die, wenn es mal direkt durch die Verschneidung klappt, zum richtigen Brecher wird.
In der Schattenwelt hat Andreas Eisenhauer das Kapitel S.O.S nun endgültig abgeschlossen, nach meiner Technobegehung Anfang des Jahres hat er die Route nun frei geklettert, spannend und schwierig wird es dort, wo der solide Basalt in die rote und weniger solide Schlacke übergeht – nicht nur klettertechnisch auch absicherungstechnisch wird bei freier Begehung der grob geschätzten VIII- hier einiges geboten.