Was der letzte Monat wettertechnisch verhunzt hat, das hat der September voll und ganz wieder wett gemacht. Dies nicht nur während unseres Trips in die High Sierra und das Yosemite Valley, wo uns, bis auf ein paar gewittrige Ausreißer, die kalifornische Sonne üppigst einen verbraten hat, sondern auch in unseren Breiten hat feinstes Spätsommerwetter für bestes Kletterwetter gesorgt. Das hat zwar nicht zu einem großen Neutourenboom in den Gruben geführt, was ganz gut für mich ist, dadurch wird mein Nachholbedarf nicht so hoch, aber ein paar neue Wege hat uns der September trotzdem gebracht.
So im Schwarzen Zirkel, wo Hendrik zwei seiner frühen Projekte in der Ostwand geklettert hat. Rechts von Bubo Bubo sind noch zwei kurze Risslinien hinzugekommen, die beide selbst abzusichern sind und beide feine Risskletterei im unteren 7. Grad bieten. Dabei bietet die Malefikus noch eine gängige Rissbreite, in der Schweine im Weltall rechts davon dürfen auch größere Glocken eingesetzt werden, was sich dann auch gleich auf, je nach Standpunkt, positiv oder negativ auf den Klettergenuss auswirken kann.
Dieser kommt auch in Gereons Routen am Greenhorn nicht zu kurz. Im rechten Teil der Südostwand hat er eine Einstiegsvariante zum Muskelkater geklettert, die vom großen Block linkshaltend in den Riss dieses Altklassikers führt. Die crux der CH3-CHOH-COOH VII kommt dann auch gleich in dieser ansteigenden Linksquerung. Wer vom ersten Haken dieser Route die rechte Kante strack hinauf klettert, der ist in Hard Rock Halleluja VIII+ unterwegs, die anhaltend und komprimiert schwierige Kantenkletterei in petto hat, bei der das clippen der Haken nicht zu unterschätzen ist. Ein Standplatz für diese Route folgt demnächst, momentan kann der Stand des Greenhorns verwendet werden, dessen alte Haken übrigens von Gereon saniert worden sind.
Im Kessel hat Gereon eine weitere Route erstbegangen. Völlig Sch(n)uppe VI steigt über gestuftes Gelände rechts der Verschneidung ein und steuert linkshaltend eine Kante an, die dann zum Ausstieg der Verschneidung verfolgt wird.
Am Schiffbug hat Thomas Wille eine weitere knifflige Kantenroute geklettert, sein Bulldozer IX- steigt rechts der Akku Patzt an der stumpfen Kante ein und vom Band geht’s dann in knackiger Kantenkletterei links der Kante zum Umlenker der Boulderhighway hinauf. Eine beeindruckende Linie, auf die ich sehr gespannt bin.
Aus der 2. Grotte gibt es weitere Wiederholungen der Krieg der Sterne zu vermelden. Anfang des Monats konnten Marcus und Daniel Jung in recht kurzer Zeit die Route klettern. Beide halten für die Route 8b (also X) für angebracht und in Ihren Augen erscheint es im Rahmen des Möglichen, die Route ohne die künstlichen Griffe im ersten Teil des Daches zu klettern. No comment on this one.