Filip Go & Co.

Trotz der biblischen Regengüsse in diesem Monat und der Tatsache, dass einige Toperschließer des Gebiets das Weite und dort die Sonne gesucht haben, wurden auch im August einige Wege in den Gruben erstbegangen.

Im high end Bereich haben Marc Wolff und Klaus Ruppert für Nachschub gesorgt. Marc konnte im Bierkeller die Dachroute Der Wald auf dem Kopf IX+ klettern, die wahlweise über die Billy Boy oder Alkoholfrei startet und dann durch den Dachriegel linkshaltend in die Mary Bauermeister zieht. Die Züge im Dach kommen natürlich akrobatisch und derb daher, aber auch der Ausstieg über die Mary Bauermeister darf nach den kraftraubenden Stellen im Dach nicht unterschätzt werden und für den sollte man unbedingt noch ein paar Körner übrig haben. Sollte dies nicht der Fall sein, dann sind luftige Abflüge garantiert.

Diese bleiben in der von Klaus gekletterten Filip Go IX an der Försterwand aus, eine Kantenlinie links vom Ameisenpfeiler, die im letzten Jahr von Adi Schröder dicht behakt wurde. Am Einstieg der Route wartet bereits eine heikle Eierei in plattiger Wand auf Euch, dann geht es unterhalb einer völlig strukturlosen Wandstelle nach links weg und dann wieder zum Pfeiler, um diesen in anhaltend anspruchsvoller Kantenkletterei hochzuklatschen. Menschen mit Saugnäpfen an den Fingern könnten auch eine Chance haben die glatte Wandstelle direkt zum Pfeiler zu klettern. Egal wie, ein scharfer Weg die Tour.

Deutlich gemäßigter geht es in Hendriks Routen im neuen Sektor Hexenstein im Kottenheimer Gebiet zu. Der Hexenstein liegt am Südende des großen Kessels, der auch das Rattenloch und den Dachsbau beherbergt. Auf dem Sektor steht eine beachtliche Natursteinmauer und ein Kran, der schon vor dem Abstieg in den Kessel auffällt und der als Leuchtturm dienen kann, wenn Ihr Euch vom Dachsbau durchs Buschwerk zum Hexenstein schlagt.

Der Dschungelkampf lohnt, denn drei schmucke Rissklettereien zieren den Sektor, zwei davon sind bestens abgesichert und eine lässt sich bombig selbst absichern. Von links nach rechts gibt es dort momentan folgende Routen: Hexenstein VII-/VII, eine schöne Riss- und Verschneidungsnummer mit einer knackigen Stelle an einem kleinen Dächlein, die gut eingebohrt ist, aber ein paar kleine Cams sollten schon mitgenommen werden; Grüne Hölle VI+, klassische Risskletterei, die selbst abgesichert werden muss und Malleus Maleficarum VII-, im Stil ähnlich wie Hexenstein und bestens abgesichert.

Auch Thomas Wille hat einen neuen Sektor im Kottenheimer Gebiet aus der Taufe gehoben. Die Schatzinsel ist nun der erste Sektor, den Ihr erreicht, wenn Ihr ins Hauptgebiet absteigt. Nachdem Ihr vom alten Waldparkplatz abgestiegen seid nicht nach rechts Richtung Yosemite Wändchen etc. oder nach links Richtung Kiefernadel etc. gehen, sondern einfach gerade aus halten, am Vulkaniuswegweiser links vorbei und einem Pfad durch die Ginsterbüsche hindurch zu zwei kleinen Felsen auf der linken Seite folgen.

Am ersten Felsen hat Thomas zwei Routen erschlossen. Sehr lohnend die Käpten Hook VI+, eine sehr gut abgesicherte Riss- und Verschneidungskletterei, links davon wartet in der Basalt Piraten V+ eine windige Stele am ersten Haken auf Euch, danach wird dann herrliche Risskletterei geboten.

Etwa 10 Meter rechts von diesen Routen steht noch eine kleines Wändchen. Mitten durch die Wand zieht die Kleine Kostbarkeit VI+, die am Einstieg zackige Risskletterei fordert und ein paar passende Cams für enge Handrisse sollten auch mit von der Partie sein. Rechts davon geht es in der bestens abgesicherten Seniorengymnastik V dann wieder viel entspannter zu.

In der Südwand des Schwarzen Zirkels konnte ich noch zwei moderate Linien begehen. Wobei eine, Multitoximane VI+, eine schöne Variante zu Achims Seilsacksteinigung ist. Die Route steigt über den Handriss der Mormegil ein, am Ende des Risses geht es dann nach links in eine schöne Rissverschneidung, die auf den Pfeiler der Seilsacksteinigung führt und dann deren Umlenker ansteuert.

Ebenfalls clean und klassisch ist die Damnatio Memoriae VI, etwa 10 Meter rechts der Wailing Banshee. Sobald man im unteren Teil die erdige Rampe überwunden hat glänzt die Route mit fetten Handrissen bis unter einen Überhang, der sich leicht auf einem Band linkshaltend umgehen lässt, um dann in griffiger Wandkletterei den Umlenkhaken anzusteuern.

Zu vermelden ist noch die zweite (und ganz schön schnelle) Begehung von Krieg der Sterne in der 2. Grotte durch Andi Eisenhauer.

So, das war es für den August und vielleicht bringt der September wieder einmal besseres Wetter und damit weitere neue Routen in den Gruben. Zu wünschen wäre es. Damit ich Ende September wieder in die Tasten hauen kann, bitte ich Euch alle Eure Erstbegehungen mit möglichst detaillierten Infos im Forum oder der Projektabteilung einzutragen, denn im September werde ich, zusammen mit Achim, den Eifler Basalt gegen kalifornischen Granit tauschen und dem Hulk in der High Sierra mal richtig auf den Zahn fühlen (im letzen Jahr war es ja andersherum). Da werde ich keine Chancen haben alle Eure Werke noch im September unter die Hufe zu nehmen, das muss dann bis Oktober warten, aber es wäre gut zu wissen, wo es dann Neuland unter die Finger gibt, wenn ich wieder zurück bin. Drückt uns die Daumen und schaut ab und zu ins Forum, wie die letzten beiden Jahre werde ich dort von unseren Erlebnissen berichten.

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