den hat Sebastian mit der ersten Begehung der Alpin V an der Großen Wand hingelegt, zugleich die erste Neuroute für 2008. Seine Route erreicht Ihr, wenn Ihr vom Umlenker des Kleinods auf das große Band aussteigt, das Björn und Sebastian generös freigeräumt haben, und dem direkt über dem Kleinod ansetzenden Doppelriss zum Umlenker folgt. Belohnt werdet Ihr bei den Extrametern mit einem klassischen Ausstieg auf das Band und einem schönen Riss, der sich wahlweise Klemmen oder Spreizen lässt und sich bestens mit mittleren Cams absichern lässt.
Im Hexenkessel geht es nun ans Schließen der letzten Lücken. Katja Gross reihte sich würdig mit Sweet Surrender VII- in die Erstbegeherriege ein. Eine kurze aber feine Risslinie rechts vom Frankenschmalz, die einiges an Beweglichkeit in den Hüftgelenken erfordert und bei der bis zum ersten Haken ein paar kleine Cams obligatorisch sind.
Ganz rechts in der Ostwand des Hexenkessel, rechts vom Faltengebirge, knackte Marc die kurze, kernige Kante von Klaus Croissant VIII- (das ist ein Hexameter, nicht?). Besonders vom letzten Haken zum Umlenker bietet die Route diffizile boulderlastige Bewegungen, die viel Feingefühl für den Basalt erfordern – außer man spreizt ins Faltengebirge aus, dann wird die Sache deutlich einfacher.
Weniger Feingefühl, dafür ordentlich Reichweite, Fingerkraft und Ausdauer benötigt Ihr in der von mir erstbegangenen Rem tene VIII/VIII+ im linken Teil der Westwand des Hexenkessels. Die Route bietet zunächst gut abgesicherte abdrängende Wandkletterei, nur bis zum ersten Haken ist etwas luftig, im oberen Teil der Route geht’s dann in selbst zu sichernder Wand- und Risskletterei zum Umlenker. Klasse Tour bei welcher der Routenname Programm ist.
Selbst in Eckstein ging etwas zu dieser Jahreszeit, im linken Teil des Sektors konnte Robert die Männerrunde VII klettern, eine schöne Wand- und Risskletterei, die mit vier Haken bestens abgesichert ist und mit ein paar trickreichen Stellen im mittleren Teil aufwartet.
Weniger gute Nachrichten gibt es zu den Campingmöglichkeiten bei der Familie Schäfer, der Institution für Freiluftübernachtung in örtlicher Nähe zu den Felsen. Doch leider ist der Zeltplatz nicht mehr nutzbar und damit bieten sich auf dem Grundstück der Familie Schäfer momentan nur noch sehr begrenzt Übernachtungsmöglichkeiten. So plan accordingly, denn nach wie vor soll davon abgesehen werden in den Steinbrüchen oder auf den Parkplätzen zu übernachten, auch wenn es bei den Schäfers momentan mau aussieht.
Ein Lichtstreif am Horizont ist jedoch sichtbar, die Familie Schäfer kümmert sich um Alternativen und vielleicht ist bis zum Beginn der Saison die Kuh wieder vom Eis. Wir halten Euch auf dem Laufenden.