März 2019

Mit einem doppelten Paukenschlag endete der März in den Gruben. Den ersten setzte Noah Gräf, dem am 26.3 eine saubere RP-Begehung der Rammstein glückte. Dabei handelt es sich um die erste Route im X. Grad in den Gruben, ein veritabler Markstein, der visionär von Thomas Wille eingerichtet wurde und 2002 seine erste Begehung durch Klaus Ruppert sah. Weitere Begehungen lassen sich an einer Hand abzählen, viele haben ihr Glück probiert und sind mehr oder weniger kläglich gescheitert, bis dato stehen meines Wissens nach nur Daniel Jung (2006) und Marc Wolff (2007) auf der Liste der Wiederholer dieses Kantenbrechers. Nun, nachdem weitere 12 Jahre ins Land gegangenen sind, die wohl 4. Begehung, für die Noah gerade mal um die zehn Anläufe investieren musste – er hat die Route damit nicht nur exekutiert, er hat sie im wahrsten Sinne des Wortes dezimiert, was bekanntermaßen aufs Gleiche heraus kommt, zumindest in den römischen Legionen. Cui honorem, honorem honorem.

Einen Tag später legte Alex Preis im Westkessel mit der ersten Begehung der Skyfall IX/IX+ im Westkessel nach. Diese kernige Kantenkletterei beginnt auf dem Absatz über dem ersten Haken der Jackpot. Von hier geht es rechts an die Kante und dieser folgt Ihr artig bis zum Umlenker, ohne unterwegs in den Riss der Jackpot auszukneifen. Schon am ersten Haken an der Kante wird klar was gebacken ist, ein derber Aufrichter will als Ouvertüre gemeistert werden, dann geht’s heikel, heikel, heikel an der Kante entlang und ist der dritte Haken mal geklinkt kommt das dicke Ende. Wer hier mit ordentlicher Spannweite oder ausreichender Körperlänge antritt, der hat bei der Passage zum Umlenker klare Vorteile. Wer in seiner Jugend nicht eifrig am Reck per Riesenfelgen sein Labrum glenoidale, Rotatorenmanschetten, Supraspinatus- und lange Bizepssehne auf Spannweite getrimmt hat, der kann sich in dieser Passage warm anziehen und darf sich die IX+ ins Tourenbuch schreiben. Apropos warm anziehen – neben einer ordentlichen Spannweite sind noch kühle Temperaturen von großem Vorteil in die Linie, nichts Neues für die hardcore-Linien im Gebiet. Ein prächtiger Neuzugang, der schwierigkeits- und qualitätsmäßig auf Augenhöhe mit anderen Klassikern der Kantenkletterei, wie z.B. Ritual, Perlender Abgang, Exquilibrium, Rigorosum sowie Black Mamba im Gebiet rangiert.

Aber auch für Normalsterbliche gab es ein paar Neuzugänge. So die Pie resbalando VII- im Kühlschrank, übrigens die erste Neutour des Jahres und zugleich die erste Erstbegehung von Barbara Frank. Mit eingeklappten Armen geht es die Kante zwischen EAER52 und EAER53 zum Umlenker der EAER53 hinauf und von hier linkshaltend über das kleine Dach zum Umlenker der EAER51. Bis zum Absatz unter dem Umlenker der EAER53 gilt es immer schön an der Kante bleiben, die Risse/Risskanten der rechten und linken Tour sind OFF. Wer es so schön definiert klettert, der kommt in den vollen Genuss des windigen Aufrichters über den ersten Haken hinweg, der die Crux der Übung ist.

Deutlich leichter geht es in der Zerrüttung VI am Kottenheimer Wändchen zu, dafür lässt die Felsqualität dieser cleanen Risslinie sehr zu wünschen übrig. Vom tiefsten Punkt der Wand, etwa fünf Meter links vom Spurwechsel, geht es in einer Verschneidung knirschend und knackend bis zu deren Ende, von hier dann linkshaltend leicht abdrängend zum Umlenker. Mit Fingerspitzengefühl lässt sich die Tour vernünftig absichern, die letzten Meter zum Umlenker sogar klettertechnisch ganz OK – wenn nur nicht alles knirschen würde. Definitiv nicht einer meine besten Wege. Viel besser hingegen der Monolog VIII- rechts der Zerrüttung, ein leichter ​Vorbau führt unter einen auf der Spitze stehenden dreieckigen Felspfeiler und am ersten Haken kommt dann zügig eine zackige Boulderpassage, mit der Ihr directement den kleinen Überhang an der Spitze des Felsdreiecks überwindet und damit schon fast am Umlenker steht. Kurzstrecke halt, aber immerhin ein kerniger Zug.

Kurz vor Redaktionsschluß schneite noch Sollner Gold IV+ hinein, eine schöne Genussroute im linken Teil der Dreikönigswand im Lonnenloch, die auf das Konto von Hendrik geht. Bestens abgesichert, überraschend gute Felsqualität und abwechslungsreiche Kletterei punkten beim Punkten. Good news – in diesem Wandteil ist noch mehr Platz für Routen von diesem Kaliber – more to come.Vorbau führt unter einen auf der Spitze stehenden dreieckigen Felspfeiler und am ersten Haken kommt dann zügig eine zackige Boulderpassage, mit der Ihr directement den kleinen Überhang an der Spitze des Felsdreiecks überwindet und damit schon fast am Umlenker steht. Kurzstrecke halt, aber immerhin ein kerniger Zug. Kurz vor Redaktionsschluß schneite noch Sollner Gold IV+ hinein, eine schöne Genussroute im linken Teil der Dreikönigswand im Lonnenloch, die auf das Konto von Hendrik geht. Bestens abgesichert, überraschend gute Felsqualität und abwechslungsreiche Kletterei punkten beim Punkten. Good news – in diesem Wandteil ist noch mehr Platz für Routen von diesem Kaliber – more to come.

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