Eifelpot VI+, Hendriks dritte im Bunde seiner neuen Wege an der Dreikönigswand, ist richtig guter Kletterstoff. Links der Haus der Schwerkraft geht es über einen leichten Vorbau zum ersten Haken, dann beginnt das Klettervergnügen, welches ohne Unterbrechung bis zum Umlenker anhält und in der Verschneidung in Wandmitte eine knifflige aber bestens abgesicherte Passage aufweist. Im oberen Teil empfiehlt es sich nicht zu weit rechts zu klettern, also immer schön den Haken folgen, denn rechter Hand wird es dezent schlackig brüchig.
Knüppelharten Fels und knüppelschwere Züge erwarten Euch in Swens Goldkante VIII+ in der Waterworld rechts vom Zickenalarm. Sobald die Füße vom Boden abheben ist bis zum dritten Haken kernige Kantenkletterei angesagt, die nur bei guten Verhältnissen richtig zu gefallen weiß. Bei tropischen Temperaturen sinkt der Reibungskoeffizient an der Patscherkante gegen Null und das Klinken vom zweiten Haken kann sich alptraumhaft gestalten. Aber bei guten Verhältnissen ein tolles Ding, dass sich zwanglos über den Zickenalarm aussteigen lässt, doch Swen hat noch einen eigenen Ausstieg in der Mache, der ebenfalls recht anspruchsvoll aussieht.
Mit zwei neuen Wegen am Kottenheimer Wändchen begeht S. Hermann seinen Einstand als Erschließer im Gebiet. An einem kleinen Pfeiler, der links von der Hauptwand steht hat er mit MDL (Macht doch Laune) V eine kurze offwidth-Übung begangen, mit der man sich so richtig schön warmschrubben kann, um die Kante der Master Ätsch VIII- rechts daneben an zu gehen. Die kommt trotz ihrer Kürze recht heftig daher, denn vom ersten Haken bis zum Umlenker wird diffizile Kantenkletterei abgefragt, die nicht ganz ohne ist. Leider sitzt der Haken auf der falschen Seite der Kante und bei Abflug am Umlenker schrabbelt der Strick unangenehm an der Kante entlang. Das Teil komplett auf der rechten Seite der Kante zu klettern ist schwierigkeitstechnisch eine ganz andere Kiste. Dafür bleibt das Seil heil.
Die Oblique view VIII- an der Kranwand nutzt eine schmale Lücke im Gemäuer zwischen Eyafjallajökull und FL 200. Mit einem sehr längenabhängigen Einstiegsboulder geht es in eine abdrängende Verschneidung und zum ersten Haken der Tour (vorher kann schon der zweite Haken der Eyafjallajökull mit geklinkt werden). Hier kommt dann die sehr schräge Crux und dann zieht es noch einmal im oberen Teil der Route an, bevor Ihr um die Kante zum Umlenker der FL200 quert. Naja, geht so das Teil, aber die Crux hat schon was.