….aber noch nicht mit den neuen Routen in den Gruben. Denn trotz des gar nicht so sommerlichen Wetters in diesem Monat, hat es wieder einige feine Neutouren gegeben, die Ihr Euch unbedingt einmal antun solltet.
So im Schwarzen Zirkel, wo Sebastian nach anstrengender und nicht ganz ungefährlicher Putzarbeit drei Linien erschlossen hat, von denen der Weg durch den Busch VI absolut empfehlenswert ist, da er über seine ganze Länge schöne und bestens abzusichernde Risskletterei bietet – eine feine moderate Linie mehr im Zirkel. Der Keilomat VI+ ist eine Variante zum Weg durch den Busch, nach dessen Einstiegsverschneidung geht es nach links zu einer feinen Rißspur, die ein paar knifflige Züge bietet und nicht besonders gut abzusichern ist. Für den Keilomat solltet Ihr also den Schwierigkeitsgrad sicher drauf haben, oben führt die Rißspur dann in den Riss des Weg durch den Busch hinein und es liegen wieder solide Cams.
Ebenfalls solide Cams schluckt der Riss der Oben Rechts VI-, die rechts vom Einsteig des Weg durch den Busch per Fingerriss einen breiten Riss ansteuert der zum Band der Damnatio Memoriae führt, vom Band geht es dann über die Damnatio weiter. Eine nette Einstiegsvariante zur Damnatio, die Leuten mit großen Händen sicherlich leicht fallen wird – schmale Hände werden die soliden Handklemmer im breiten Riss vergeblich suchen.
Gegenüber in der Nordseite habe ich eine sehr schöne Einstiegsvariante zur Dies Perniciosus gefunden. Persona non Grata VI+ steigt direkt links des Einstieges der Dies an einem Handriss ein, es folgt eine gut zu sichernde Rissfolge und eine Querung zum breiten Riss der Dies, diese geht es dann in toller Risskletterei weiter. Mit dieser Einstiegsvariante bietet sich die Möglichkeit ohne große Probleme ein top rope in die Dies zu hängen, um deren Einstiegsriss auszutüfteln, denn wie bei dem Fliegengott, der Atrox Fortuna, der Hypomochlion steht auch hier noch die zweite Begehung aus – jetzt aber mal los Leute!
Der nächste hot spot in Sachen Neutouren war der Sektor Eckstein. Robert hat hier eine weitere sehr schöne Risstour erschlossen, die von Finger bis Handriss alles zu bieten hat, sich bestens absichern lässt und in Erinnerung an die gloriose Tour de France 2007 auf Saubere Tour VI+ hört.
Links dieser Route gelang mir eine knackige Verschneidungskletterei, die meine Hüftgelenke an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gebracht hat und auch von der Absicherung her kein cake walk ist. In der Custos quid Noctis IX- gilt es aus windiger Position kleine Cams in den Riss zu fummeln und die zweite crux muss mit sauber gelegten off sets abgesichert werden.
Ein guter warm up für diese Tour ist die Ruschelzone VIII ganz rechts im Sektor, ebenfalls eine Verschneidung mit einer feinen Rißspur, die komplett selbst abgesichert werden muss, die mehrere knifflige Passagen bereit hält und saubere Fußtechnik fordert.
Nach der Erstbegehung der Ruschelzone stach mir natürlich die strukturarme Wand links der Verschneidung ins Auge und es dauerte nicht lange, bis durch diese Wand die exzellente Stählerne Präsenz IX führte. Zwei knackige Stellen am 2. und 3. Haken gilt es in der Linie zu knacken, bei der ersten sind lange Leute etwas im Vorteil, aber auch nur so lange wie die Schuppe am Einstieg noch an der Wand pappt. Ist die mal weg, dann werden die Karten neu gemischt.
Ordentlich ausgeteilt wird in der Ojos de Metal VII+ gleich links der Stählernen Präsenz. Eingestiegen wird in Falllinie der fixierten Schlinge, was eine etwas muffige Bouldernummer ist, die unsanft in den Blöcken enden kann. Weiter oben kommt dann noch eine tolle Passage an einem senkrechten Pfeiler, diese ist jedoch perfekt abgesichert. Den Einstieg kann man übrigens deutlich entschärfen, wenn man sich von links über den Einstiegsriss der Sauberen Tour zur fixierten Schlinge schwindelt.
Damit ist der Sektor Eckstein fast komplett erschlossen, noch zwei Projekte harren ihrer Erstbegehung und Ihr solltet schleunigst die Routen unter die Hufe nehmen, bevor der Fels dort in der feuchten Jahreszeit unbespielbar wird.
Gleiches gilt auch für Swens Elektromode VII- im Kasparek Theater, eine kurze und bestens abgesicherte Wand- und Risskletterei die rechts der Ausweitung der Kampfzone bis auf das Band in Wandmitte führt. Zwar sind die bolts der Route recht nah am Einstiegsriss der 39° le Matin dran, die können von dort geclippt werden, aber da der Erstbegeher der 39° le Matin in dieser Hinsicht keine ethischen Krampfanfälle bekommen hat geht die Sache somit ok.
Nun nach Mordor, wo Gereon eine großzügige Verschneidungskletterei links der Zartbitter erstbegangen hat. Seine Feinherb VIII bietet schon einige knifflige Stellen in der Verschneidung und am Abschlussdach darf auch noch mal kräftig gezogen werden. Dumm nur, dass das Abschlussdach aus einem ordentlichen Block besteht, der einen labilen Eindruck macht. Noch ist die Sache mit dem Block in Arbeit – entweder wird er festgedübelt oder eine Ausstiegsvariante wird eingerichtet – und bis dahin kann ich jedem nur empfehlen unter dem Block Schluss zu machen.