Wie schon 2016 gab es auch in diesem Jahr in den ersten beiden Monaten in den Gruben, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, nicht viel zu holen – außer einem Satz kalte Finger und glitschigen Sohlen an den Kletterpatschen. Aber ein paar herrliche Frühlingstage im März haben die Sache geregelt und dazu beigetragen, dass die ersten neuen Wege in der DB gelandet sind.
Den Anfang hat Swen mit zwei Routen am Schiffsbug gemacht, die beide tolle Kletterei bieten und swentypisch boulderlastig ausgefallen sin, aber jede auf ihre eigene Art.
Rechts vom Tofuwürstchen bietet die Dr. Hans Zarkov VIII- ab dem ersten Haken recht knifflig zu lesende Bewegungsabfolgen, die wenn richtig entziffert brillante Züge an nicht immer guten Seitgriffen bieten und ein echter on-sight-Test sind. Im onsight den clip des dritten Hakens zu vermasseln ist durchaus möglich, dann ist es gut einen alerten Sicherungspartner zu haben, wenn die Züge passen, geht das Teil runter wie Öl.
Das gilt auch für die Tuckfrump VIII- links vom Tofuwürstchen, die sich an recht guten Griffen einen dezent abdrängenden Pfeiler hochpumpt und eine spürbare Crux vom dritten zum vierten Haken bereit hält. Wer am dritten Haken etwas nach rechts ausbüchst, wo ein paar versteckte gute Griffe locken, macht es sich etwas leichter – aber so geklettert überzeugt die Linie ebenfalls.
In summa – zwei tolle Wege, die schon in der Frühe die Sonne einfangen, inzwischen einige Begehungen gesehen haben und alle waren voll des Lobes. MACHEN!!
Ich habe mich in etwas feuchtere Gefilde verdrückt. Im Sektor Eckstein waren die Verhältnisse nach ein paar trockenen Tagen gerade so akzeptabel, dass ich der Pecca fortiter eine freie Begehung verpassen konnte. Diese nicht so besonders gesicherten Technotour, die ich Ende 2016 ertsbegangen habe, habe ich an der Crux einen Bolt verpasst, doch es ist immer noch eine recht spannende Nummer im oberen 7. Grad diesen zu erreichen und die recht kryptische Passage über ihn hinweg zu lösen. Etwas leichter geht es in der Surge carnifex VII- (sprach Maecenas zu Octavian, als der sich mit seinen Proskriptionslisten beschäftigte – „Steh auf Du Schlächter/Menschenfresser) rechts davon zu. Mit einem etwas heiklen „Aufsteher“ (was den Routennamen erklärt) geht es zum ersten und einzigen Bolt, danach wird es deutlich entspannter, dafür etwas luftig bis zum Umlenker der Pecca fortiter.
Im Sektor Jolly Jumper hat Peter Holy etwa drei Meter rechts von Cococolo zwei extrem kurze Wege geklettert, die locker als Boulder durchgehen könnten, aber Dank eines Absatzes am Einstieg es durchaus sinnvoll machen das Seil auszupacken.
Die Light V- folgt einem kurzen Riss, der sich mit ein paar Cams perfekt absichern lässt, und steigt auf den Gratrücken aus, wo an einem soliden Bäumchen Stand gemacht werden kann. Die Dark V schrammelt sich durch den ins Auge fallenden kurzen off-width rechts der Light zum gleichen Baum hinauf.
Wenn es schon Kurz V geht, dann geht es auch noch Kürzer IV-. Das dachte sich wohl Peter, als er die beiden Risse an einem kleinen Quacken rechts der Seniorengymnastik in der Schatzinsel geklettert ist. Beide enden auf dem Gipfel des Blocks und gesichert wird dort an einem Baum, aber die Teile lassen sich auch mühelos ohne Seil klettern, denn bei der Kurz ist nur der erste Meter knifflig und die Kürzer bietet ein paar nette Züge mit satten Handklemmern. Dafür ist der erdige Ausstieg zum Baum zu meistern, damit etwas Salz in die Suppe kommt. Mit der Schippe den Einstieg etwas einebnen und die beiden Teile wandern in der BoulderDB.
Michael Humpert ist nach einer verletzungsbedingten Pause mit der 1A Humpi VI im Hexenkessel wieder back to business. Rechts der Otto startet seine Neutour in in einer schmalen Verschneidung, was zugleich die Crux der Route ist, um dann mit feiner Kanten- und Wandkletterei den Umlenker der Otto anzusteueren. Willkommen zurück and play it safe!