And the winner is…..

Die Verleihung des Goldenen Weckhammers für die beste Neutour des Jahres 2025 haben die aktiven Erschließer in diesem Jahr recht einfach gemacht. Zum einen ist die Auswahl überschaubar, ganze 15 neue Wege sind 2025 dazu gekommen, zum anderen sind nur ganz wenige Wege darunter, die als Kandidaten für den Weckhammer herhalten können. Als Messlatte zählen für mich Eigenständigkeit sowie Qualität der Kletterei, die Länge spielt ebenfalls eine Rolle und natürlich auch, ob die Route mit den ganz großen Klassikern des goldenen Zeitalters der Erschließung mithalten kann.

Die Schwierigkeit spielt dabei eine untergeordnete Rolle, wichtig ist, dass es eine bestechende Linie ist, die geniale basalttypische Kletterei bietet, die ins Auge springt und die jeder einfach nur klettern möchte – und wenn der Grad noch im Bereich für Normalsterbliche liegt, dann umso besser.

Also schauen wir einmal, wer dieses Jahr geliefert hat. So war Alex Horvath, wie schon 2024, wieder ganz vorne dabei und hat mit Der Brutzler 10-/10 an der Großen Wand und Snatch, auch 10-/10, in Rammstein zwei richtig derbe Wege begangen, die unterschiedlicher nicht sein können. Snatch, ein altes Projekt von Andi, ist eine derbe Bouldersession mit Seil, der Brutzler zieht mitten durch den höchsten Wandteil der Großen Wand, folgt, nachdem ihr den Einstiegsboulder vom Brummschädel absolviert habt, dem prallen Pfeiler zwischen Brummschädel und Sheik-Yer-Bootie und wartet ganz weit oben mit einer bizarren Cruxpassage auf jeden motivierteren Kandidaten. Beide Routen warten noch auf eine zweite Begehung und ich bin mir sicher, dass der Brutzler sich in dieser Hinsicht als ein ganz harter Brocken entpuppen dürfte. Dass Alex in diesem Jahr richtig gut unterwegs war, zeigen auch seine Durchstiege der schattigen Routen in der Westwand der Waterworld. Neben Wassernixe 9-, Nuckelfisch 8+ und einer der wenigen Wiederholungen vom Wassergeist 9+ glückte ihm die 2. Begehung der Exit…. Stage Left 9, die längst überfällig war und mich persönlich sehr gefreut hat.

Und wenn wir schon bei Zweitbegehungen sind, die mich sehr gefreut haben, dann darf Daniel Limbachs 2. Begehung vom Burning Man 9- in der Toms Lay nicht fehlen, für die immerhin 15 Jahre ins Land gegangen sind. Dieser Durchstieg kam nicht unerwartet, denn Daniel war in diesem Jahr ebenfalls stark unterwegs, so mit der ersten cleanen Begehung von Die 5. Kolonne 8+, not for the faint hearted, sowie mit einer strammen Kombi in der Toms Lay mit Burning Rocket 9-/9.

Bleiben wir in der Toms Lay, die in diesem Jahr der Hotspot für neue Wege war. Doch zuvor mussten Hendrik, Alex Preis, Daniel, Peter Bundrück uvm dort mächtig aufräumen, da der Sektor über die Jahre ordentlich Patina angesetzt hat. Der Einsatz hat sich gelohnt, die Großklassiker konnten wieder bespielt werden, Alex sowie Daniel fanden noch Platz für ein paar richtig gediegene neue Wege und Rene Spitler hat im linken Teil Fels für ein paar leichte Wege gefunden. Heraus sticht die Rocket Man 9- von Alex Preis, die den scheinbar aalglatten Pfeiler zwischen Mama Mia und Huck Fin ohne Kompromisse in gerader Linie hinaufführt. Vom ersten bis zum letzten Zug am Pfeiler wird grandiose Kantenkletterei geboten, jeder einzelne Zug ein Kabinettstückchen, wie es nur unser Basalt bieten kann, nie zu leicht und nie zu schwer, eine Linie, die ihr hoch wollt, wenn ihr nur davorsteht – kein Wunder, dass sich in diesem Jahr die Kandidaten in dieser Tour die Klinke in die Hand gedrückt haben.  Kurz und knapp, der Rocket Man bietet alle Qualitätsmerkmale, die von der Kommission des Goldenen Weckhammers gefordert werden. Ein instant classic, der nicht nur den Sektor, sondern das gesamte Gebiet bereichert und da denkt man, dass das Gebiet endgültig ausgelutscht ist, die großen Linien nicht mehr zu finden sind. Alex hat uns mit seinem Gespür für Klassewege eines besseren belehrt und ihm gehört unangefochten der Goldene Weckhammer 2025. Congrats Alex, mehr davon und Dir von Herzen nur das Allerbeste für 2026.

Abschließen möchte ich die Jahresabschlussnews mit einem dicken Dankeschön an alle, die mich dieses Jahr mit Infos zum Gebiet versorgt haben. Insbesondere denke ich da an Hendrik, der auch in diesem Jahr unermüdlich im Gebiet unterwegs war und überall dort, wo etwas im Argen lag zur Stelle war – egal, ob es ein paar Bäume waren, die quer lagen oder ob es hinter den Kulissen darum ging aufkommende Wallungen einzuhegen. Auch in diesem Jahr galt es den ein oder anderen Sturm im Wasserglas zu wuppen und bis auf die Tatsache, dass Finsterlay und Dornental endgültig futsch sind sowie auch in absehbarer Zeit die Kranwand, haben wir alles in unsere Macht stehende tun können, um den Bestand des Gebiets zu sichern und für ein gedeihliches Miteinander aller Player zu sorgen. Auch wenn Hendrik sukzessive seinen Part als Gebietsbetreuer zurückschraubt und so langsam, aber sicher die Nachfolgegeneration das Heft in die Hand bekommen wird, seine Handschrift bleibt im Gebiet unübersehbar – sei es in seinen vielen grandiosen Erstbegehungen oder in dem Fakt, dass ihr alle in den Basaltgruben nach Lust und Laune klettern könnt.

Ohne den technischen Support von Rainer und Daniel würde diese News und alle anderen Infos auf der HP nie das Licht der Welt-(wide-webs) erblicken. Aus Zeitgründen hat sich Rainer in diesem Jahr zurückgezogen und ohne seinen Support beim Relaunch 2020 und in den vergangenen fünf Jahren wäre die HP sang- und klanglos im Orkus gelandet. Dir, Rainer, gracie infinito für Deinen Einsatz in den vergangenen Jahren. Zu unser aller Glück kann Daniel mit seiner Expertise und als intimer Gebietskenner nahtlos weiter machen, an den richtigen Stellschrauben für einen ruckelfreien Lauf der HP drehen und in der Folge die Struktur der Webseite so anpassen, dass die HP für uns – und damit auch für Euch – einfacher zu handhaben ist, ohne beim Informationsgehalt Abstriche machen zu müssen.

Jetzt mache ich es wie das alte Jahr, setze einen Punkt, wünsche Euch allen ein gesundes und glückliches 2026 mit viel Zeit für den Felsensport in und abseits der Gruben.

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