Ganze Arbeit hat Gereon in der Waterworld geleistet, wo er links und rechts von Drama Technique/Man or Muppet eine ganze Reihe von neuen Touren eingerichtet hat, die durch die Bank bestens abgesichert sind, zum Großteil besten Fels bieten, ohne Ausnahme lohnende Kletterei bieten und die auf Grund ihrer westlichen Ausrichtung recht flott Abtrocknen, sodass sie auch noch in den kommenden Wochen, wenn bereits andere Wandbereiche in den Gruben versumpfen, akzeptable Verhältnisse bieten können. Also, nix wie hin.
Ganz links bietet die Rosa Rammler VII nach einem gutmütigen Einstieg eine überraschend knifflige Sequenz an einem kleinen Überhang, die als kleiner Test für das persönliche onsight-level dienen kann. Gleiches gilt für den Heimathirsch VII gleich rechts davon, nach einer schönen Einstiegsverschneidung folgen interessante Züge an einem prallen Pfeiler, an dem es mittels herzhafter Hookeinlagen einen nicht unbedingt offensichtlichen Griff zu erhaschen gilt. Die Wilde Sau VI+ beginnt wie der Heimathirsch, quert dann aber am dritten Haken horizontal nach rechts und steigt die Route Bambi ist tot VIII+ aus. Eine nette Variante und die Möglichkeit sich mit der Bambi ist tot vertraut zu machen, die gleich rechts vom Heimathirsch an der Verschneidungskante beginnt. Diese Route schaut auf den ersten Blick nicht ganz so prickelnd aus, bietet aber brilliante Kletterei an einer griffigen Hangel, bei der am dritten Haken der buzz kill kommt. Hier habt Ihr die Möglichkeit Euch knapp links des 3. Hakens in die Platte aufzurichten, dann könnt Ihr Euch einen VIIIer notieren, oder Ihr klaftert nach rechts weiter und legt damit nochmal ein Plus auf die VIII. drauf – egal wie , eine absolut geniale Kletterei mit brillianten Zügen.
Rechts der Man or Muppet könnt Ihr Euch in der Chakalaka VII vergnügen, die im unteren Teil zwei interessante Einzelstellen in petto hat, am dritten Haken quert sie nach rechts raus und ab hier ist der Käse gegessen. Diese Route kommt noch etwas staubig daher, also nur zu und rein in das Teil – es kann nur besser werden.
So gut wie staubfrei ist die Potjiekos VI+ links davon, eine sehr schöne und topabgesicherte Wandkletterei mit einer kniffligen Passage vom 2. zum 3. Haken, die vom ersten bis zum letzten Zug keine Wünsche offen lässt.
Ebenfalls keine Wünsche offen bleiben in der Ashram VII- an der Dreikönigswand im Lonnenloch. Hier hat Wolfgang Schüssler rechts der Mama Machete eine herrliche Pfeilerkletterei eingerichtet, die mit 9 Bohrhaken bestens abgesichert ist, eine knifflige Stelle direkt am Einstieg am 2. Haken präsentiert und wer am 7. Haken direkt am Pfeiler bleibt und nicht in die Verschneidung nach rechts ausbüchst, kann hier auch nochmal im unteren 7. Grad anreißen. Klasse Weg, der bestimmt eine Menge Begehungen sehen wird.
Am Affenfels hat Marjin Jansen endlich die Direkte Tornadobrezel IX klettern können, die einen bitterbösen Boulderdirekteinstieg zur Tornadobrezel bietet, selten gute Verhältnisse aufweist und bei der der zweite Haken nicht besonders gut zu klinken ist. Stramme Leistung.
In Mordor hat Andreas die Sacre du Printemps um eine knackige Einstiegsvariante bereichert. Die EAER 56 VIII- startet rechts der Silmaril und steuert plattig beginnende einen grifflosen Wulst am 3. Haken an, hier lauert die Crux, auf die ich nicht näher eingehe, um Euch nicht den onsight zu versauen – nur so viel, nicht immer führt der gerade Weg zum Erfolg. Übrigens war das die Route #1500 im Gebiet – EIN TUSCH!!!
Im linken Teil der Arena Südwand werden so langsam die letzten Lücken gefüllt. Rechts der Porno Nazi hat Frank Rindermann mit The lucky one VI sich der feinen Rißspur angenommen, die er bis zum Umlenker der PN verfolgt hat und knapp links der Camp V hat Max Krumm die kurze Kante der Honeymoon V geklettert.
Am Krokodilsrücken hat Tobias Krumm noch eine Tour zwischen Katorga und Leviathan geklemmt, der KeilEr VII klemmt sich die feine Risslinie zwischen den beiden Touren hoch und man muss schon ordentlich die Ellenbogen einklappen, damit man in den Genuss der Schwierigkeit kommt und nicht in eine der beiden Nachbarlinien ausbüchst.
Ganz wichtig – die Route Drachentöter am Krokodilsrücken solltet Ihr in der nächsten Zeit meiden, hier ist ein ordentlicher Block abgekippt und dieser hängt momentan noch prekär verkeilt in der Wand. Sobald das Teil zu Boden gegangen ist kann wieder grünes Licht für die Linie gegeben werden.
Kurz vor Redaktionsschluss kamen noch zwei Touren von Swen reingeschneit. Im Kühlschrank, links der Badesalz, befreite er eine seiner Kantenprojekte aus dem Projektstatus. Bardarbunga VIII- bietet auf den ersten Metern bis über den zweiten Haken, recht boulderlastige Kantenkletterei, dabei aber immer schön an der Kante bleiben und nicht in die Badesalz ausspreizen. Danach geht es noch ein paar Meter weiter und an dritten Haken wird umgelenkt oder Ihr könnt zwanglos die EAER22, Badesalz oder EAER23 aussteigen, um auf Meter zu kommen.
Am Försterwändchen war dann die Orange 84 VIII+ an der Reihe, eine fulminante Kantenkletterei, die vom ersten Haken bis unter den Umlenker kaum Zeit zum Atmen und zum Klinken des zweiten Hakens lässt. Unabdingbar für diesen Kracher sind gute Verhältnisse und eine gesunde Reichweite. Ist beides nicht gegeben wird es richtig heftig – was natürlich auch für die Bardabungs gilt.