Nicht nur die immer kürzer werdenden Tage oder die herbstliche Witterung, sondern auch die deutlich zurückgehende Anzahl von Neurouten künden davon, dass die Klettersaison 2010 so langsam zu Ende geht und die Gruben bald im nasskalten Winterschlaf versinken werden.
Bevor es aber soweit ist, solltet Ihr noch die zwei neuen Genusswege von Michael im Steingarten klettern. Rechts der Dirty Sanchez bieten Willkommen VI und Eifelmond V- weitere moderate Klettermeter, wie sie für diesen Sektor typisch sind. In der Willkommen könnt Ihr Euch an bestens abgesicherten Wand- und Kantenkletterei erfreuen und die Eifelmond führt ettringentypisch durch eine Verschneidung mit anschließender Wandpassage, die sich bestens selbst absichern lässt.
Ebenfalls bestens lassen sich die beiden neuen Wege von Kerstin und Armin in der Music Hall absichern. Rechts vom Dohlenweg haben sie zwei Risslinien freigelegt, die beide absolut lohnenswerte und genussvolle Risskletterei bieten. Auf Armins Konto geht „A“ VI, die ab Wandmitte tolle Züge an einem schmalen Handriss bietet. Kerstins „K“ V- beginnt wie A, quert aber nach ein paar Metern nach rechts und folgt einem perfekten Handriss zum Umlenker. Beide absolute Musstouren für jeden Risseinsteiger, der sein Handwerk lernen will.
Ich habe zwischen Halber Mann und Nautilus wohl meine letzte Neutour für diese Saison geklettert und so wie es aussieht auch die letzte Klettertour für längere Zeit überhaupt. Surmus Valgus VIII/VIII+ geht strack den Pfeiler zwischen den beiden Routen hinauf, sie bietet exzellente Kantenkletterei bei auf den ersten Metern nicht besonders guter Absicherung – ein alerter Sicherungspartner sollte neben ein paar offsets und Aliens unbedingt mit von der Partie sein.
Einen super Tag hat Birte Loichen in diesem Monat erwischt, Ihr gelang die zweite Damenbegehung vom Hessischen Roulette und wie Marion bereits im zweiten Vorstiegsversuch und schon zuvor glückte Ihr als erste Frau ein Durchstieg der Les Refractaires an der Kranwand. More to come.