Downward bound

Was lange währt wird endlich eine Route, das trifft wohl am Besten auf die Dirty Deeds Done Dirt Cheap VII in der Arena zu, die Björn nun erstbegangen hat. Diese Risslinie links der True Romance wurde schon vor einiger Zeit von Thomas Wille mit einem Umlenker versehen und projektiert, dann aber an Björn abgetreten, der sich die windigen Fingerklemmer an der crux dann nicht mehr entgehen lies.

Ganz und gar nicht windig kommt Roberts Django VII+ in Eckstein daher, die durch die Wand rechts der Männerrunde zieht und wunderschöne trickreiche Wandkletterei bietet, die auf dem ersten Blick deutlich herber aussieht, aber immer dann ein kommt ein Leistchen wenn man es benötigt. Ein Sternchenweg für heiße Sommertage.

Auch was für heiße Sommertage sind Sebastians neue Wege an der Music Hall. Der Pfeiler links der www.techno4ever.net wird jetzt von der Patsch VIII- geschmückt, die den gleichen Einstieg wie die techno4ever hat, dann vom Band sich unterhaltsam den Pfeiler hochklatscht.

Rechts der techno4ever könnt Ihr jetzt das Osterei VII+ knacken, das mit einem tollen Riss beginnt und vom Band weg noch genehm den Haken ansteuert, dann aber zum Umlenker eine kernige Boulderpassage bietet. Mit diesen Routen hat Sebastian seine Baustelle in dieser Ecke der Music Hall abgeschlossen. Wir dürfen gespannt sein wo er die nächsten Fässer aufmacht.

Der Griverso, die Sebastian im letzten Monat technisch begangen hatte, konnte ich die freie Begehung verpassen und sie entpuppte sich als gängige Risskletterei im VI. Grad, die nur an der crux kurz unter dem Band absicherungstechnisch etwas diffizil daherkommt.

Auch in Vertikaler Hospitalismus VIII wartet eine heftige Passage auf Euch, bevor Ihr den Umlenker klinken könnt. Die Route startet auf dem Band oberhalb der Kleinod und führt durch die Wand links der Schmalzophren zu deren Umlenker.

Im Lonneloch hat Swen im rechten Teil des Sektor Affenfels, direkt durch die Wand unterhalb des Umlenkers der Via Benedetto, eine kernige Route gelegt, die besonders Leuten mit ordentlicher Reichweite entgegenkommt. Wer die Arme nicht teleskopmässig ausfahren kann, der hat in der Doppelten Abdulschen Tornadobrezel VIII+ auf den ersten Metern ordentlich zu beißen.

Lange Zeit haben zwei Technotouren an der Kranwand auf ihre zweite Begehung warten müssen, genau genommen sieben Jahre, doch in Hinblick auf den bevorstehenden Trip zum big trench, nahm sich Klaus der Sache an und bouncte sich als zweiter durch die S.N.A.F.U und die Underbelly of the Beast.

Mit diesen Routen ist er erst auf den Geschmack gekommen und so glückte ihm noch am gleichen Tag die zweite Begehung der anspruchsvollen F.U.G.A.Z.I. im Schwarzen Zirkel, diesmal hielten die LAs im Riss und ihm blieb ein Abflug wie vor sieben Jahren in der Geflügelfrikadelle erspart.

Soviel zur Neutourenausbeute für den Mai, der uns endlich einmal Verhältnisse gebracht hat, bei denen in allen Sektoren wieder was geht und somit wette ich, dass im Juni die ganzen Projekte an die Reihe kommen, welche in den letzten Monaten ein feucht fröhliches Schattendasein geführt haben. Aber egal wo Ihr Eure neuen Wege durchzieht, es wäre super wenn ich in den nächsten vier Wochen von allen Neutouren detaillierte Infos bekomme, damit ich nicht gar zu arg auf dem Schlauch stehe, wenn ich aus den USA zurückkomme.

Abschließend noch ein paar Takte zum Uhu in Mordor. Inzwischen sitzen neben dem Muttertier zwei Jungvögel (ich habe bisher nur eines erkennen können), die Brut war also erfolgreich und bis jetzt ist es zu keinerlei Störungen gekommen, die dem Brutgeschäft abträglich sein könnten. Dies und noch einiges mehr habe ich bei einem Ortstermin an der Ettringer Lay von Achim Hütten (Landratskandidat der SPD für den Landkreis MYK), Fr. Kraege (Staatssekretärin im Umweltministerium RLP) und Andrea Nahles MdB ausgiebig erläutert und dabei noch große Unterstützung von Udo Mühlhausen, dem Altbürgermeister von Ettringen, bekommen.

Unterm Strich steht, dass der Uhu unbedingt während seines Brutgeschäftes zu schützen ist, wenn dieses erfolgreich beendet ist, dann wird auch wieder das Klettern in Mordor möglich sein. Wenn alles so glatt läuft wie bisher, dann wird das wohl Ende Juni/Anfang Juli der Fall sein. Dies ist auch ein Zeitpunkt, den der 1. Vorsitzende der DAV Sektion Koblenz, Thomas Leininger, vom Zuständigen der Unteren Naturschutzbehörde des Landkrises MYK, Hr. Dingeldein, genannt bekam.

Besonders hervorgehoben wurde, dass bisher keine Störungen von Kletterern oder anderen stattgefunden haben und das insbesondere die Kletterer und das Klettern in der Ettringer Lay und den anderen Gruben von großer Bedeutung für die Region ist und in keinster Weise und insbesondere im Zusammenhang mit dem Uhu zur Diskussion steht. Nach wie, ich bleibe am Ball.

Somit wünsche euch einen schönen Juni in den Gruben, eine fetzige Basaltparty und wenn Ihr Euch am Sonntagmorgen den Schlaf aus den leicht geröteten Augen wischt, dann steigen wir gerade in San Francisco mit einem Mörder-jetlag-Schädel in den rental car ein und geben Bleifuß Richtung High Sierra gen Sonnenaufgang.

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