Die frühlingshafte Witterung in der ersten Monatshälfte lies nicht nur die Natur ins Kraut schießen, da gab es schon Tage, die mit ihrer Blütenpracht, ihrer Temperatur und ihrem Duft schwer vermuten ließen, dass wir im Mai gelandet sind, sondern auch in Sachen Neutouren wirkten diese Tage durchaus fertil.
Im Kühlschrank ist Robert weiter eifrig dabei die Lücken zu schließen, einen Schritt weiter kam er mit Roter Mond VII-, eine wunderbare Verschneidungskletterei rechts von Lekka Mocca, die ein wenig an den Direkten Amerikanischen Traum erinnert, aber bei weitem nicht so auf die Hüftgelenke geht. Wer es darauf anlegt, der kann vor dem Umlenker den coolsten Faustklemmer des Gebiets in einer senkrechten Bohrriefe legen, das muss aber nicht sein, its just for fun.
Deutlich anspruchsvoller wird es dann in der Verschneidung von Sommerzeit VII/VII+ rechts von Roter Mond, die ebenfalls auf Roberts Konto geht, in der zwar nicht so weit ausgespreizt werden muss, dafür muss tief in die Basalttrickkiste gegriffen werden um die kniffligen Züge in der Verschneidung zu meistern
Ob der Kürze sieht die von Andi eingerichtete und von Klaus gekletterte neue Route in der 2. Grotte ebenfalls just for fun aus, doch das täuscht, denn das Teil, das rechts der Pokemon an einem dezent überhängenden Pfeiler in den Ausstieg seines Projektes links der Krieg der Sterne führt, hat es faustdick in sich. Ab dem zweiten Haken kommen einige herb maximalkräftige Züge an der Dachlippe, die den IX. Grad für diese Route rechtfertigen. Zum Umlenker ist der Hakenabstand nicht von Pappe, insbesondere wenn die Griffe im Dach glitschig sind, solltet Ihr beim Anklettern des Umlenkers nochmals volle Konzentration walten lassen.
In Mordor hat Andi die rechte Variante am Dach der M befreit, diese ist deutlich leichter als die linke Variante am Dach und so geklettert kommt eine prächtige VIII- heraus, die ihre Zähne an der Kante zum Umlenker zeigt.
Thomas Wille war in Mordor ebenfalls aktiv und seine neue Linie ist endlich wieder einmal ein richtig langes und großzügiges Teil, das momentan bis zum Band unterhalb einer griffarmen, stumpfen Kante führt. Wall of Fame (unterer Teil) VIII- ist wie gewohnt bestens abgesichert und ab dem ersten Haken geht’s schon richtig zur Sache, trotz des engen Hakenabstandes solltet Ihr beim clippen des zweiten Hakens ordentlich aufpassen, danach könnt Ihr Euch dann wieder voll aufs Klettern konzentrieren, was auch bei den zugegeben herben Eröffnungszügen dringend notwendig ist. Danach kommt bis auf das Band großzügige Schuppen- und Risskletterei. Die Kante darüber wird richtig schwer werden, kleine Seitgriffe, die nach oben immer mieser werden, lassen Erinnerungen an Rammstein aufkommen, diesmal mit richtig Luft unter dem Hintern. Wir dürfen gespannt sein, wer diese Bombastlinie als erster knacken kann.
Im Dornental hat Thomas eine Variante zum Glückspilz geklettert. Der Glücksprinz VII verlässt den Glückspilz am Ende des Einstiegsrisses nach links und über eine grifflose Wandstelle geht es auf das Band der Prinzenrolle, von hier weiter zu deren Umlenker.
Gleich einen neuen Sektor hat Thomas im Kottenheimer Gebiet aufgemacht und mit zwei Routen sogleich komplett erschlossen. Der Yosemite Pfeiler liegt, wie der Name schon sagt, in örtlicher Nähe zum Yosemite Wändchen, erreicht wird er, wenn man die Schotterhalde unterhalb des Greenhorns zu der kurzen Südwand des Pfeilers hinunterschlittert. Mit King Kong VI+ und Kraftzweg VI hat Thomas hier zwei kurze und gut abgesicherte Wege erschlossen, die einen Abstecher vom Yosemite Wändchen lohnen. Besonders Kingo Kong kann mit einer tollen Passage an einem kleinen Dach aufwarten, die man für diesen Grad nicht überall finden wird.
Von hier ist er dann durch das von der Frühlingssonne durchstrahlte Gebiet zum Krokodilsrücken gelustwandelt, wo er rechts von Grisu die knackige Kantenkletterei Antikörper VII+ erschlossen hat, die boulderlastige und interessante Züge an kleinen Leisten und überraschend guten Löchern in petto hat.
Hendrik hat sich seiner Projekte in der Finsterlay und im Schwarzen Zirkel gewidmet und dazu beigetragen, dass auch in diesen Sektoren so langsam der Kreis voll gemacht wird.
In der Finsterlay kletterte er links der Mjölnir drei lohnenswerte Rissrouten, die alle eine handvoll Cams bis Handgröße nötig haben, um sie absichern zu können. In der Verhausschweinung VII links der Mjölnir glänzen zusätzlich zwei Bohrhaken, die die Schlüsselzüge an einem kleinen Dächlein absichern. In Heißer Sand VI und Planet Heinz VI- links davon kommen hingegen nur Klemmgeräte zum Einsatz, dafür ist die Schwierigkeit auch deutlich moderater.
Im Schwarzen Zirkel hat sich Hendrik seinen letzten Projekten links des Klettersteiges gewidmet. Drei kurze Rissklettereien sind dabei heraus gekommen, die alle selbst zu sichern sind. Für Hähnchen Klemm VI+ und Zitteraal VII langen Klemmgeräte bis Handrissgröße, für im Clinch mit Cinch VII- darf der C4 für den off-width Spaß am Ende der Führe eingepackt werden.