Die herausragende Neutour im September ist Peter Mays Feuerstein VI im Lonnenloch, die bestens abgesicherte Verschneidungskletterei direkt rechts der Klimax bietet, dies über eine ansprechende Länge und in allem Überfluss im besten Basalt. Wer es zum Einstieg etwas knackiger und abenteuerlicher mag, der kann die Kante zwischen Feuerstein und Klimax in direkter Linie zum dritten Haken der Feuerstein klettern, die Zunder VII- wurde von mir erstbegangen und die Schlüsselpassage befindet sich noch in gerade vertretbarer Absprunghöhe.
So wie es aussieht wurde in der Feuerstein schon vor der Erstbegehung eifrig geklettert, üppige Magnesiaspuren kündeten davon und ich frage mich langsam was da einigen im Kopf herumgeht, die völlig schamlos in Projekten herumturnen oder wahllos bestehende Kletterrouten oder Boulder einbohren, es dann am Ende so hinstellen, dass die Erstbegeher der cleanen Routen oder die, die Ihre Linien projektieren die Dummen sind.
Links der Halber Mann hat Lars mit Black Pillar Society C1 eine nette kurze Technolinie erschlossen, die sich mit ein paar kleinen off sets und kleinen Cams vernünftig absichern lässt und die bestimmt auch ganz ordentlich Freikletterei bietet. Ein Umlenker fehlt noch, der wird aber demnächst installiert werden.
Jetzt mal kurz nach Kottenheim, dort hat Thomas in Norge rechts der 10 eine kurze anspruchsvolle Kantenkletterei erstbegangen. Seine Traumfänger VIII bietet einen zapfigen Einstieg und ein spannendes Klinken des 2. Hakens, darüber dann ein herber weiter Zug oder wahlweise eine batzige Kantenstelle zum Umlenker. Beim Klinken des zweiten Hakens sollte die Bodencrew etwas aufpassen, denn wenn der Vorsteiger es vergeigt, kommt er sehr bodennah an, daher am Besten gleich den dritten Haken klinken, da kommt Ihr im Falle eines Falles nicht viel weiter runter.
Im Steingarten hat Ingo Köhler mit KRAAN VI+ noch eine Wandkletterei zwischen Wespennest und Alles Gute kommt von oben quetschen können und Peter Mercer glückte rechts der Power of Dreams mit Dirty Sanchez VII+ seine erste Neutour im Gebiet, die bis dato zu den knackigsten des Sektors gehört und knifflige Wand- und Kantenkletterei in petto hat. Ganz in der Nähe hat Steffen Collatz an dem Massiv links hinter dem Daumen mit Crack Baby V eine nette kurze Handrisslinie ausgegraben.
Direkt am Daumen, und zwar an dessen abweisender Nordkante, hat Gereon eine tolle Kantenlinie erschlossen und erstbegangen, die Ihr unbedingt einmal machen müsst. Dr. Stein IX- bietet anhaltend fantastische Kantenkletterei mit einer herben Passage zwischen zweiten und dritten Haken und das Auffinden der besten Klinkposition für den dritten Haken ist auch nicht ohne. Die Route endet auf dem Gipfel des Daumens – eine runde Sache, nicht nur von den Griffen her gesehen.
Einige Linien wurden auch von Armin in der Hölle ausgegraben. Armin hat den gesamten Kessel links vom Hydrant freigeräumt und die Bänder von Erdreich befreit. Dabei sind zwei ordentliche Kletterrouten herausgekommen und ein paar weitere Wege, für die man nicht unbedingt das Seil auspacken muss
Links vom Hydrant bietet Team verfickte Nudisten VI+ exzellente Verschneidungskletterei, die Armin erstbegangen hat und die Kante links davon ist Kerstins Hello Titty VII-, die gute Kantenkletterei mit einer etwas längenabhängigen Passage am dritten Haken in petto hat.
Links von diesen absolut lohnenswerten Routen folgen mit Kuss auf den Po V, Mexipo IV, Von Hinten IV und Von Vorne IV ein paar ultrakurze Riss- und Verschneidungsklettereien, die auch durchaus ohne sich einzubinden gemacht werden können, aber alle mit soliden Umlenkern versehen sind und abwechselnd auf Kerstins und Armins Konto gehen.
Dann hat Armin noch Hartwigs Boulder Leichte Platte 4b eingebohrt, die Zweiterstbegehung im eingebohrten Zustand ging an Kerstin und ein Blick in die Boulderdatenbank, um sich zu informieren, wäre bestimmt nicht verkehrt gewesen, aber wie schon in den letzten Monaten scheint das hier keinen mehr so richtig zu kümmern.